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Die Müllermatrix

Foto: Joseph Gallus Rittenberg, Motiv: Heiner Müller

Foto: Joseph Gallus Rittenberg, Motiv: Heiner Müller


„Guten“ „Tag“,
„Mein Name ist“ „Müller“.
„Ja, ich war noch nie so alt wie heute.“
„Das ist meine Einsamkeit, dass ich [es heute] mit einer ganz neuen Epoche zu tun habe, mit einem ganz neuen Wirklichkeitsmaterial.“ „Es gibt ja da, äh, die Notwendigkeit [meine] Texte neu zu lesen und auch manchmal neu zu schreiben, auch zu korrigieren, damit man mit ihnen was anfangen kann in unserer Realität.“
„Wie soll ich meine Gegenwart in diesem Niemandsland [2016] erklären“, „hier in diesem“ „Telefon?“
„Nun“, „ich habe die Fähigkeit, einfach indem ich mich zusammenrolle, meinen Körper in ein Geschoß zu verwandeln, das […] die Zeit überholt.“
„Und jetzt bin ich hier“ „und ich“ „wurde“ „verändert.“
„Kann man einem Gespenst trauen?“

In der interaktiven Audio-Installation Die Müllermatrix wird Heiner Müller reanimiert. Per Telefon kommuniziert das Publikum mit einem Müller-Cyborg. Halb Mensch, halb Telefoncomputer äußert sich Heiner Müller zu verschiedensten Themengebieten der Gegenwart: vom Untergang Europas über Vorratsdatenspeicherung, Migration und soziale Ungleichheit bis hin zur zeitgenössischen Theaterlandschaft. Per Tastenwahl können die Teilnehmenden ihren Austausch mit Heiner Müller individuell gestalten, auf dem Resonanzboden von Müllers Äußerungen nach Antworten für das 21. Jahrhundert suchen und gemeinsam mit Müller in die dämonischen Tiefen des hypertextuellen Systems vordringen, in das er für diese Audioinstallation verpflanzt wurde.

Interrobang haben mit der Analyse, O-Ton-Montage und Digitalisierung des umfangreichen Müller-Audiomaterials eine künstliche Heiner-Müller-Intelligenz erschaffen, die gespenstisch und befremdlich auf die Texte und Interviews Heiner Müllers zurückblickt und diese für die Gegenwart neu konfiguriert.

Zitate aus:
Lesung und Gespräch in der Literaturwerkstatt Berlin 1994, Gespräch mit Kluge 1992, Leben Gundlings, Germanina Tod in Berlin, Geburtstagslesung 1989, Gespräch mit Baumbach & Fischborn 1974, Der Auftrag, Gespräch mit Wandrey 1967, Wolokolamsker Chaussee IV


Galerie


Video


Termine


Hebbel am Ufer Berlin / HAU 2 Foyer
03.-12. März 2016

03.03.: 19 bis 21 Uhr
04.03.: ab 18 bis 23 Uhr
05.03.: ab 18 bis 23 Uhr
06.03.: ab 17 bis 23 Uhr
08.03.: ab 17 bis 23 Uhr
09.03.: ab 17 bis 23 Uhr
11.03.: ab 18 bis 23 Uhr
12.03.: ab 18 bis 23 Uhr


Credits


Konzept und Realisation Interrobang (Till Müller-Klug, Nina Tecklenburg) Telefoninstallation Georg Werner Soundschnitt und technische Leitung Florian Fischer Soundbearbeitung Friedrich Greiling Assistenz Isabel Gatzke Mit besonderem Dank an Benedetta Bronzini.

Eine Koproduktion von Interrobang mit Hebbel am Ufer Berlin im Rahmen des Festivals Heiner Müller! „Was jetzt passiert ist die totale Besetzung der Gegenwart“. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.


Presse


„Befremdlich und faszinierend ist diese Form der Kommunikation. […] Eine künstliche Heiner-Müller-Intelligenz, unsterblich und gefangen im System, scheint mit einem zu sprechen.“ (taz, Julika Bickel)

„Eine ebenso aufwendigen wie gelungenen O-Ton-Montage des umfangreichen Müller-Audiomaterials.“ (Der Tagesspiegel, Christine Wahl)

„Heiner Müller zeichneten ein leiser Humor und die Vorliebe zum klassischen Witz aus. Mit Sicherheit hätte er an der Installation Die Müllermatrix von Interrobang seine helle Freude gehabt. Per Telefon kann sich das Publikum mit einem Müller-Cyborg unterhalten.“ (Berliner Morgenpost)

„Die Installation erinnert an eine Verhörsituation oder einen Gefängnisbesuch, nur fehlt der Mensch, der einem dabei gegenüber säße.“ (Wired, Cindy Michel)

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